föfö Michael Föhn, *1972, Schwyz
«Tschernobyl everywhere» - «Ich erinnere mich gut an diese Tage 1986, als man plötzlich keinen Salat mehr essen durfte und Milch nicht mehr trinken sollte... Tausende von Kilometern trennte Tschernobyl beispielsweise von dieser Schweizer Alp. Und trotzdem war sie durch den Supergau in der Ukraine gefährdet.» Zit. M.F.
Auch wenn andere Anlagen in Europa und weltweit sicherer sein sollen als Tschernobyl, bleibt es fraglich, Kernenergie weiterhin zu nutzen: Ein einziger grosser Unfall und hunderte von Kilometern Land sind unbenutzbar oder nur noch teilnutzbar...
Oder: «Ist Kernkraft womöglich gut für‘s Klima, da keine schädlichen Klimagase entstehen?» fragt sich der Künstler. Nein, im Gegenteil: das Unfallrisiko ist hoch, die Wiederaufbereitung und Lagerung der Kernabfälle bleibt ein offenes Thema und der Atommüll strahlt noch zehntausende von Jahre weiter.
«Felsenauspuff» - Dies ist ein Blick aus der Aareschlucht in die Berge über Innertkirchen. Ein überdimensionaler Auspuff ragt aus dem Felsengestein, entstanden aufgrund eines erlebten Touristenstaus im Sommer und der Künstler sich fragte, was es bloss für einen Sinn macht, dass Horden von Touristen tagein, taugaus durch diese Bergwelt zirkulieren.
«Wie wäre es, wenn die Berge und Felswände einmal zurückschlagen würden und „ihre Abgase“ an uns weitergeben würden? Wie würde das aussehen?» fragt sich der Künstler
«Tannhäuser Tor IV» - «Es steht in der Tradition von Tannhäuser Tore, also von Orten, von denen uns die Replikanten berichten könnten, wenn sie denn genug Zeit hätten, um ihre Erfahrungen uns mitzuteilen (Film «Blade Runner»/1982, Regie: Ridley Scott mit Rutger Hauser und Harrison Ford). - Mein Ziel war es, zwei extreme Gegensätze zu vereinigen: ein undurchdringlicher, blühender Dschungel und nackte, lebensfeindliche Wolkenkratzer-Hochhäuser. Vielleicht sind es Gefängnisse für Replikanten oder für Menschen... jedenfalls bleibt der Eindruck, dass das eine nicht zum anderen passt - nachhaltiges Bauen und Wohnen geht anders.»